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Es werden immer furchtbar viele Dinge durcheinander geworfen, sodass ich oft gar nicht weiß, ob ich zustimmen oder widersprechen soll, wenn sich jemand zum aktuellen Schuldigitalisierungsdesaster äußert. Deswegen ein Thread, dann habt ihr das Problem, nicht ich. 1/10
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Es ist selbstverständlich richtig und wichtig, geltende Gesetze zum Datenschutz einzuhalten und Datenschutz ernst zu nehmen. Eine Lösung, die eindeutig nicht mit den Anforderungen aus der DSGVO zusammenpasst, sollte auch fürs deutsche Schultsystem tabu sein. 2/10
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Oft werden DSGVO-Sachverhalte fälschlich als eindeutig dargestellt. So ist z.B. die Aussage falsch, dass amerikanische Anbieter, die vertraglich zusichern, dass Daten die EU nicht verlassen, trotzdem eindeutig nicht DSGVO-konform eingebunden werden können. Sie können. 3/10
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Das gern und gern genannte Teams ist mit vielen anderen Lösungen überhaupt nicht zu vergleichen, weil es keine Schul-, sondern »nur« eine generische Kollaborationslösung ist. Außerdem gibt es konkrete Kritik, die man an den Datenschutzregeln äußern kann. 4/10
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Teams, Zoom und viele andere SaaS-Lösungen funktionieren und skalieren zuverlässig weit über das hinaus, was alle deutschen Schulen zusammen benötigen. In Deutschland gehostete Lösungen könnten das auch, besonders dann, wenn sie bei einem Cloud-Anbieter laufen. 5/10
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Das Problem, dass die Lösungen an den Schulen am ersten Schultag nicht zuverlässig funktioniert haben, ist nicht zu entschuldigen – völlig unabhängig davon, wo sie laufen und von wem sie betrieben werden. Man hätte die Probleme vorher bemerken und lösen können und müssen. 6/10
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Allein wegen der personellen Ausstattung der Schulen ist es eine absolute Schnapsidee, Lösungen dort selbst zu betreiben – u.a. auch aus Datenschutzgründen. Sie können und müssen in einem professionellen Rechenzentrum betrieben und den Schulen zur Verfügung gestellt werden. 7/10
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Wegen des Föderalismus muss man vielleicht zähneknirschend akzeptieren, dass man keine bundesweit einheitlichen Lösungen findet und jedes Bundesland seinen eigenen Weg geht. Aber es gibt überhaupt keine Rechtfertigung, warum man Dinge nicht wenigstens je Land bündeln kann. 8/10
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Die zuständige Schulbehörde in jedem Bundesland müsste für die Schulen Lösungen auswählen und idealerweise betreiben, die technisch und datenschutzmäßig den Anforderungen genügen. Es ist absurd, das jede Schule einzeln hier immer und immer wieder dieselben Probleme löst. 9/10
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Deutschland hat das Geld und bei zahlreichen Dienstleistern auch die IT-Kompetenz, gute Lösungen auszuwählen oder zu entwickeln und skalierbar und rechtskonform zu betreiben. Dass das nicht passiert, ist zu 100% schuld der Politik, nicht der Schulen oder gar Lehrer:innen. 10/10